Nicht historisch, aber ehrlich
Es ist nicht der große Befreiungsschlag geworden. Friedrich Merz hat im Bundestag keine historische Rede gehalten. Aber der Bundeskanzler hat klargemacht, wohin die Reise geht. Echte Reformen sind unausweichlich, wenn der Sozialstaat und der Wohlstand in Deutschland erhalten bleiben sollen. Und ebenso unausweichlich sind große Anstrengungen von uns allen, wenn die deutsche Volkswirtschaft wieder florieren soll. Der Bundeskanzler ließ auch einen Lernprozess bei sich selbst erahnen. Merz hat viel zu hohe Erwartungen geweckt im Wahlkampf, hat den Eindruck entstehen lassen, dass, sobald er Kanzler sei, alles schneller gehe. Doch so einfach geht das nun mal nicht in einer Demokratie, noch dazu nicht, wenn die Partei über keine absolute Mehrheit verfügt. Demokratie bedeutet Kompromiss. Merz hat selbst ein wenig gebraucht, bis er das verstanden hat. Dass der Kanzler die Mühen der ...